Die Beisetzung ist nur die Spitze des Eisbergs - einfühlsame Begleitung für die schmerzvolle Zeit danach ist für Trauernde sehr wichtig
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Seelsorge nach Todesfällen
In der Trauer nicht allein
Vor einem Monat saß man noch gemeinsam am Tisch, nun ist der Platz leer. Wochenlang hat man eine geliebte Person gepflegt, jetzt steht man vor dem Neubeginn – dem Leben allein. Trauer und Wut, Schuld und Klage über Versäumtes – mit einer Vielzahl von Gefühlen reagieren Menschen auf den Tod eines Angehörigen.
Trauer ist die normale Reaktion auf einen schweren Verlust. Wer trauert, tut sinnvolle seelische Arbeit. Sie dient dazu, den Verlust zu bewältigen und sich in der innerlich und äußerlich veränderten Wirklichkeit des eigenen Lebens wieder zurechtfinden zu lernen. Manchmal jedoch fällt die Trauer besonders schwer: Wenn ein Kind gestorben ist, wenn der Tod besonders plötzlich und grausam war, wenn es unerledigte Konflikte gab, wenn ein Abschied nicht mehr möglich war.
Evangelische Kirche begleitet Menschen auch bei der Trauerbewältigung. Vor Ort stehen Seelsorgerinnen und Seelsorger, Pfarrerinnen und Pfarrer zu Gesprächen bereit. Mancherorts bieten Kirchengemeinden oder das Diakonische Werk Trauergruppen oder Trauercafés an, in denen sich Trauernde gegenseitig stärken und unterstützen.
Impulse für die Zeit der Trauer, eine wachsende Adressdatenbank für Trauergruppen, Gebete und Meditationen finden Sie im bundesweiten Trauerportal www.trauernetz.de. Erinnerungen pflegen, Mitgefühl ausdrücken, Kerzen anzünden, das können Sie im neuen Angebot www.gedenkenswert.de. Neben den Gedenkseiten für Verstorbene finden sich dort auch Beiträge, in denen Menschen davon berichten, was ihr Leben lebenswert macht oder was ihnen nach dem Tod eines Angehörigen geholfen habe.
02.08.2021
Andrea Seidel