Gemeinsam kochen bei der stationären Altenpflege der Diakonie.
Bild: Diakonie Bayern
Diakonie
Diakonisches Handeln
Menschen in sozialen Nöten zu helfen, zu pflegen und zu heilen, zu trösten und zu stärken und für sie die Stimme zu erheben ist ein unmittelbarer und wesentlicher Teil christlichen Lebens.
Bei der Diakonie steht der Mensch im Mittelpunkt. Liebevolle Zuwendung zu andern Menschen und für den Nächsten einzutreten wurzelt und entspringt der liebenden Zuwendung Gottes. Sie entspricht dem Wirken Jesu und ist sichtbarer Ausdruck des christlichen Glaubens, der in der Liebe tätig ist.
Diakonisch handeln daher aller erst einzelne Christinnen und Christen in ihrem Lebensumfeld. Aber auch Kirchengemeinden und Dekanatsbezirke verstehen Diakonie als eine Grunddimension ihres Handelns neben Verkündigung, Liturgie und Gemeinschaft. Gemeinsam mit den freien diakonischen Trägern, wie sie im Diakonischen Werk Bayern zusammengefasst sind, tragen sie die diakonische Arbeit.
Vielfältige Angebote
Mehr als einhundert verschiedene Angebote finden sich unter dem Kronenkreuz. Bereits vor der Geburt eines Menschen gibt es Fachleute der Diakonie, die sich um die werdenden Eltern, aber auch um die Zukunft der – dann noch ungeborenen – Kinder kümmern. Das kann die Ehe- und Lebensberatung sein, aber auch die Schwangerschaftsberatung. In materiellen Notlagen, zu denen es leider immer häufiger kommt, stehen die diakonischen Werke den Betroffenen oft mit so genannten Einzelfallhilfen zur Seite – dabei kann es sich um Geld, aber auch um Sachspenden handeln.
Kinder, Jugendliche und Familien
Natürlich werden auch junge Familien unterstützt. Dabei spielt es für die Diakonie keine Rolle, ob es sich um eine klassische Familie mit zwei Elternteilen und einem oder mehreren Kindern handelt oder um eine alleinerziehende Mutter (oder Vater): Familie, davon ist die Diakonie überzeugt, lebt in vielen Formen.
Kinder und Jugendliche können ebenso wie Erwachsene in Situationen kommen, in denen sie Unterstützung benötigen: im Konfliktfall mit den Eltern (dann hilft die Beratungsstelle der Diakonie), bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz (hier kann möglicherweise eine Beschäftigungsinitiative oder eine Arbeitslosenberatungsstelle helfen), oder wenn ein Jugendlicher glaubt, den Alltag nur noch mit dem Griff zur Flasche bewältigen zu können. Dann hilft die Suchtberatung. Mit der „Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit“ gibt es in jedem Dekanat eine Anlaufstelle in Notsituationen, die an die entsprechenden Fachberatungsstellen weitervermitteln kann.
MIKA - der Podcast der Diakonie Bayern: Zum Verhältnis von Kirche und Diakonie
Menschen mit einer Behinderung
Nicht jeder Mensch hat die gleichen Chancen im Leben, und nicht immer ist das Elternhaus oder die soziale Situation dafür verantwortlich. Manchmal ist es auch eine Behinderung, die die Hilfe der Diakonie notwendig macht. Die Hilfe für Menschen mit einer Behinderung gehört zu den ältesten Arbeitsgebieten der Diakonie – und bis heute zu ihren größten. Aber nur die wenigsten Menschen wissen, dass der überwiegende Teil der Menschen mit einer Behinderung dies nicht von Geburt an sind: 95 Prozent aller Behinderungen werden durch einen Unfall oder durch Krankheit verursacht. Die öffentliche Wahrnehmung ist freilich eine andere.
Das Leben im Alter
Mit zunehmendem Alter benötigen wir alle mehr Hilfen. Vieles leisten bis heute die Angehörigen; der überwiegende Teil der Menschen mit Pflegebedarf wird von ihren Angehörigen unterstützt. Hier kommen vielleicht regelmäßig Mitarbeitende der örtlichen Diakoniestation vorbei. Wenn das Leben in den eigenen vier Wänden nicht mehr möglich ist, gibt es überall Einrichtungen der diakonischen Altenhilfe. Hier werden Menschen gepflegt, die in unterschiedlicher Intensität, aber durchgängig auf Hilfe angewiesen sind. Für viele ist dies die letzte Station in ihrem Leben, doch viele Menschen entscheiden sich gerade darum für eine Einrichtung der Diakonie. Weil sie wissen, dass die Diakonie nicht ein Anbieter unter vielen ist, sondern eben die soziale Arbeit der Evangelischen Kirche.
Michael Bammessel, Präsident der Diakonie Bayern, in einer Ausgabe von Menschenskind, dem Videoblog der bayerischen Diakonie.
Menschen in Not
Diakonie hat viele Gesichter ... und die Not auch. Arbeitslosigkeit etwa, oder auch Wohnungslosigkeit. So sind nach Schätzungen in Deutschland rund 410.000 Menschen wohnungslos. Darunter etwa 75.000 Frauen und 72.000 Kinder. Oder: Armut. Sie ist in gewissem Sinne jung: etwa 1,1 Million Kinder leben von Sozialhilfe, damit ist die Quote unter Kindern doppelt so hoch wie im Durchschnitt der Bevölkerung. Während die Altersarmut geringer geworden ist, steigt das "Armutsrisiko Kind“. Vor allem, wenn nur ein Einkommen in der Familie vorhanden ist. Die Bekämpfung von Armut, ihren Ursachen und ihren Folgen, steht für die Diakonie ganz oben auf der Agenda - sei es in ihrer politischen Arbeit, sei es in ihren Angeboten für die Betroffenen im Freistaat.
Weitere Arbeitsfelder und Angebote finden Sie auf dem Informationsportal der Diakonie Bayern.
04.08.2021
Diakonie Bayern